Kurt Uster holt den EVZ zurück nach Baar
Der EVZ kommt nach Hause: Neben dem Weiher, auf dem der EVZ seinen Ursprung hat, wird das neue Stadion für 12’000 Zuschauerinnen und Zuschauer gebaut. Möglich macht's der Baarer«Schaumbaron», Kurt Uster.Silvan Meier
Der EVZ ein Stadtzuger Verein? Das mag für die letzten paar Jahre stimmen. Doch die Ursprünge des Vereins liegen in Baar. Im Jahr 1953 wurde der Baarer Schlittschuhclub (BSC) gegründet. Gespielt wurde auf dem Lättich-Weiher, jenem Weiher, den die Brauerei Baar für die Gewinnung von Eis für die Bierkühlung angelegt hatte. Erst im Jahr 1967, als das damalige Herti-Stadion eingeweiht wurde, zog der BSC nach Zug und wurde in Eissportverein Zug umbenannt. Doch nun bricht der EVZ seine Zelte in Zug ab und kehrt an seine Gründungsstätte zurück. Neben dem Lättich-Weiher entsteht ein Eishockey-Tempel, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Möglich macht es ein Mann, der sowohl mit der Zuger Eishockeytradition als auch mit dem Lättich-Weiher auf das Engste verbunden ist. Der Baarer Schaumbaron Kurt Uster holt den EVZ nach Hause. Der Besitzer der Brauerei Baar hat dank seinen Kontakten den Deal mit den Landbesitzern eingefädelt, die Gemeinde Baar ins Boot geholt und die nötigen Gelder gesammelt. Selbst greift Kurt Uster ebenfalls tief ins Portemonnaie.
«Der EVZ gehört nach Baar», sagt der passionierte Eishockey-Fan. «Da spielt Geld keine Rolle.» Wichtig sei es ihm auch, dem EVZ eine Spielstätte zur Verfügung zu stellen, die den Ansprüchen genügt. Die Bossard-Arena wird mit dem geplanten Ausbau zwar aufgewertet, doch in Baar erhält der dreifache Schweizermeister ein Stadion, das seinesgleichen sucht.
Aus EVZ wird BSC Beer Barons
Das sportliche Aushängeschild des Kantons Zug in Baar; die Bossard-Arena bald nur noch ein Trainingszentrum. Was bedeutet das für den EVZ? «Für uns ist dieser Schritt entscheidend, um auch in Zukunft in der Liga ganz vorne mitzumischen und dann hoffentlich bald wieder weitere Meistertitel zu sammeln», sagt EVZ-CEO Patrick Lengwiler. Er wird den Weg nach Baar mitgehen und die Transformation des Vereins orchestrieren. Denn mit dem Umzug nach Baar wird der EVZ ein neues Gesicht erhalten. Als Strippenzieher und Mäzen hat sich Kurt Uster gewisse Rechte ausbedungen. Der Name «EVZ» ist Geschichte. Der Verein kehrt zurück zu seinen Wurzeln und tritt wieder unter dem Kürzel BSC an - ergänzt um die prägnante Bezeichnung Beer Barons. Auch den Namen des Stadions hat Kurt Uster ausgewählt. Die neue Heimstätte der BSC Beer Barons erhält den klingenden Namen Barons-Arena. Dass im Stadion Baarer Bier ausgeschenkt wird, liegt auf der Hand. Es ist eine direkte Pipeline von der Brauerei zum Stadion geplant.
Auch für die Frösche ist gesorgt
Bis die Fans mit Baarer Bier den BSC Beer Barons in der Barons-Arena zujubeln werden, dauert es allerdings noch ein paar Jahre. Zuerst muss das neue Stadion mit 12'000 Plätzen gebaut werden. Die Bewilligungen liegen bereits vor. Kurt Uster hat nichts dem Zufall überlassen und frühzeitig mit den Natur- und Tierschutzvereinen Kontakt aufgenommen. Für diese ist der Erhalt des ehemaligen Eisweihers zentral, ist dieser doch Habitat zahlreicher Frösche und Kröten. «Auch mir ist der Erhalt dieser Amphibien wichtig», erklärt Kurt Uster. «Wir werden deshalb zwischen dem Weiher und der Barons-Arena einen speziellen Korridor einrichten.» Auch im «neuen» BSC Beer Barons werden die Frösche ein Zuhause finden. Es ist vorgesehen, ein Farmteam zu gründen, das den Nachwuchstalenten Trainings und Spielmöglichkeiten bietet. Dessen Name: Ice Frogs Baar.
Baar wird zur Hockey-Hochburg
Gross ist die Freude auch im Baarer Rathaus. «Es ist höchste Zeit, dass der EVZ nach Baar zurückkehrt», sagt Gemeinderätin Sonja Zeberg-Langenegger, Vorsteherin Liegenschaften/Sport.«Wir werden unseren Teil dazu beitragen, dass sich die BSC Beer Barons in ihrer alten und neuen Heimatwohlfühlen und sportliche Erfolge feiern können.» Die Gemeinde hat Usters Pläne von Beginn an unterstützt und Hand geboten, um das ambitionierte Projekt ohne Stolpersteine realisieren zu können. «Ich bin der Gemeinde sehr dankbar», sagt Kurt Uster. «Gemeinsam werden wir Baar zur neuen Hockey-Hochburg der Schweiz machen.»
Auf dem Bild v.l.n.r.: Viel Prominenz beim Spatenstich für die Barons-Arena (von links): Gemeinderätin Sonja Zeberg-Langenegger, Brauerei-Chef Kurt Uster und EVZ-CEO Patrick Lengwiler starten symbolisch die Bauarbeiten für das neue EVZ-Stadion im Baarer Lättich.