Energieversorgung in der Brauerei Baar bald CO2 neutral

Erneuerbare Energien nutzen: Das sind grosse Ziele, die sich die Brauerei Baar gesetzt hat. Nach der Installation zweier Photovoltaikanlagen geht man einen weiteren Schritt in die Offensive. Der aktuelle Bau einer modernen Heizzentrale mit Holzpellets als Brennstoff soll eine bedeutende Rolle für die technische Weiterentwicklung der Brauerei Baar werden.

Ein erster, wegweisender Schritt in Richtung CO2 neutrale Energieversorgung, tätigte die Brauerei Baar im Jahr 2018 die Installation der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Abfüllereigebäudes. Im Februar 2023 erfolgte die Erweiterung auf dem Dach des Getränkemarktes. Somit kann die Brauerei künftig rund 50% des Strombedarfs auf dem Brauerei Areal selbst erzeugen. Den restlichen Ökostrom bezieht sie aus Schweizer Wasserkraft. Diese Investitionen sind Teil des Nachhaltigkeitsprogramms des Brauereiunternehmens, worin sich die Brauerei Baar verpflichtet, ihren CO2-Ausstoss kontinuierlich zu senken. Dafür investiert die Brauerei Baar einen tiefen siebenstelligen Betrag in den Anbau einer Energiezentrale (siehe Visualisierung) mit holzpelletbetriebener Heisswasserkesselanlage, welche vom Schweizer Unternehmen Schmid AG in Eschlikon gebaut wird. Mit diesem Schritt wird die Energieversorgung der gesamten Bier-Produktion sowie die Raumheizung auf dem ganzen Braui Areal ab Herbst 2023 CO2 neutral. «Wir gehen einen neuen Weg und haben unseren Betrieb in den letzten Jahren auf eine möglichst tiefe Heiztemperatur umgebaut, damit wir mit der neuen Holzheizung nicht mehr die hohen Temperaturen brauchen, die in der Lebensmittelbranche Standard sind. Damit sparen wir erheblich Energie und können das Baarer Bier noch schonender herstellen», so Urs Rüegg, Braumeister der Brauerei Baar.

Holz als klimafreundlicher Energieträger

Die Lebensmittelproduktion ist eine energieintensive Branche, da viele Reinigungsprozesse notwendig sind, um die Lebensmittelsicherheit zu garantieren. Ob beim Maischen, Kochen oder bei der Flaschen- und Fassabfüllung – überall wird Wärmeenergie benötigt. Damit diese besonders nachhaltig erzeugt werden kann, setzt die Brauerei auf eine Holzfeuerungsanlage mit Heisswasserkessel und damit auf den nachwachsenden Rohstoff Holz. Rund 180t Holzpellets werden pro Jahr in dieser vollautomatischen Heizung in Baar verfeuert und ersetzen damit den jährlichen Verbrauch von 100'000 Liter Heizöl. Holz als Brennstoff ist gleich in zweifacher Hinsicht interessant: Zum einen leistet Holz als CO2-neutraler, nachwachsender Energieträger einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit. Zum anderen ist der Rohstoff geringeren Preisschwankungen unterworfen als fossile Brennstoffe und muss nicht importiert werden. «Das spart Kosten, macht unabhängiger von globalen Märkten und wir sind nur noch bedingt gebunden an die fossilen Energien», freut sich Martin Uster, Geschäftsleiter der Brauerei Baar.

Baarer Bier – ein Schluck Heimat. Seit 1862.

Die Brauerei Baar ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Baar ZG. Sie feierte letztes Jahr Ihr 160-jähriges Bestehen. Die Braukunst brachte über den Trinkgenuss hinaus auch Innovationsgeist mit sich. Fünf Generationen führten die Brauerei über die Höhen und Tiefen der schwankenden Konjunktur und zweier Weltkriege. Seit 1902 befindet sich die Baarer Braui ununterbrochen im Besitz der Bierdynastie Buck-Uster.
Heute ist die 40-köpfige Brauerei «gut im Saft» mit gefragten alten und neuen Bierspezialitäten. Sie ist stark verbunden mit ihren Bierfreunden – weit über Baar hinaus. Der unerschütterliche Zukunftsglaube steckt im Baarer Bier: der Stolz auf die eigene heimatliche Braukunst, Beharrlichkeit in der Qualität und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Menschen und Ressourcen.